Tag 41 -- die EU-Grenze passiert!!!!
WIR SIND IN DER EU!!!!
Florian fragte heute aus Peking, ob ich unser Haus schon sehen könne --- hahaaaa! ne, ganz soweit ist es noch nicht, aber gefühlt dauert es nicht mehr lange! ;-)
als wir heute morgen aufbrachen, lag eine gewisse Anspannung in der Luft, weil wir nicht wussten, wie es werden würde an der Grenze.
die Ausreise aus der Ukraine war total easy. die Dame hat in ihren PC getippt, dass die bei Einreise eingetragenen Fahrzeuge immernoch mit uns sind, und wir sie nicht unterwegs verscherbelt haben… und dann ging es zu den Slowaken und damit in die EU.
Dort haben sie die Rahmennummer überprüft, den km-Stand eingetragen und gefragt, wieviel Liter im Tank seien. außerdem wollten sie wissen, ob wir Zigaretten und/oder Alkohol dabei hätten. Zigaretten hatte uns Oleg in Kasachstan drei Stangen geschenkt -- einfach so, warum auch immer. von denen war natürlich noch Einiges da, auch wenn wir selbst schon ein paar Packungen weiterverschenkt hatten. wir gaben alles brav an, ohne zu wissen, dass wir nur 40 Stück einführen dürfen. "I can oversee it", sagte der freundliche Beamte nur.
Robert musste noch den Koffer hinten aufmachen und einen Rucksack, aber als der Grenzbeamte sah, dass da nix drin war außer nem leeren Kanister, ner Luftpumpe, Kochgeschirr usw., hat er gleich abgewinkt und ablehnend gedeutet: "mach wieder zu!"
mein Gepäck blieb festgeschnürt.
wieder einmal hatten sie leichte Schwierigkeiten mit der chinesischen Marke "Qianjiang", aber haben dann einfach per Hand eingetragen, was das Computersystem nicht hergab.
und dann sagte der Typ plötzlich unverhofft: "you may go!
und dann fuhren wir einfach raus --- und auf die Straßen der Slowakei. keine weitere Kontrolle mehr, wie sonst bei den anderen Grenzen üblich, die wir passiert hatten.
Robert hat sich n Kopf gemacht ohne Ende, was wir alles brauchen könnten und alles vorbereitet, aber letztendlich wollten sie nix davon sehen. und wir haben nicht einen Cent für Steuern bezahlt, worüber Robert sich freut wie n kleines Kind!
Insgesamt haben wir nur eine gute Stunde gebraucht für alles: 10 Minuten bei den Ukrainern, 30 Minuten warten, dann 20 Minuten Pass- und Fahrzeugkontrolle bei der Slowakei.
--- genau die Stunde, die wir danach dann zurückstellen durften, denn wir sind nun in derselben Zeitzone wie Deutschland!!
Wir fuhren die 30km nach Michalovce. unser Plan war, von dort an den See zu fahren, um irgendwo zu campen oder uns eine nette Unterkunft zu suchen, vielleicht auch für ein paar Tage, wenn die Sonne scheint.
wir stellten ziemlich bald fest, dass hier alles wie ausgestorben ist. "end of season"!
es ist zwar eindeutig, dass hier alles für Tourismus vorbereitet ist, aber nicht mehr im September offenbar. alle Pensionen dicht, alle Campingplätze am See wie ausgestorben, alle Bars verriegelt.
wir versuchten es bei ein paar Unterkünften, aber keine Chance. niemand da.
als wir schon weiterfahren und damit die See-Idee aufgeben wollten, fragten wir noch bei einer Pension, wo plötzlich ein Auto stand, wo vorher keins war. und: wir hatten Glück! die Dame kam gerade von der Wäscherei zurück, wollte sich aber auch nicht länger aufhalten. Sie händigte uns den Zimmerschlüssel aus, nachdem wir ihr 24 EUR auf den Tresen gelegt haben. und dann fuhr sie wieder. so sind wir nun in der Pension, ohne dass weiteres Personal anwesend wäre, und blicken von unserer kleinen Terrasse auf den wolkenüberdeckten See. und das Unglaubliche ist: es gibt an diesem verlassenen Ort WiFi!
nur leider nix mit Sonnenschein. wir haben das Wetter im Internet gecheckt und festgestellt, dass morgen zwar Sonne angesagt ist, aber ab Mittwoch dann drei Tage Regen. bedeutet wohl: wir nutzen morgen den Tag, um noch ein wenig die Slowakei zu erkunden, werden dann aber doch recht bald Richtung Österreich und finally gen Heimat fahren.
somit wären wir also doch vor meinem Geburtstag zu Hause und könnten noch rechtzeitig den Champagner in den Kühlschrank stellen! ;-)
viele liebe Grüße,
Eure nach 11.526.5km in die EU eingreisten
Friederike und Robert
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